Yoga Basisausbildung nach Janakananda (Ablauf)

Die Yoga Basisausbildung bildet eine ideale Ergänzung zur Kriya-Yoga Meditation. Sie schafft einerseits ein umfassenderes Verständnis über die Essenz des Yoga und hilft andererseits den Teilnehmenden herausfordernde Lebenssituationen besser verstehen und meistern zu können.

 

Die Yoga Basisausbildung erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. 2 Jahren und findet an 9 bis 10 Wochenenden jeweils am Samstag und Sonntag statt (ganztägig). Vorkenntnisse oder Erfahrungen mit Yoga sind dafür nicht notwendig. Alle sind herzlich willkommen.

 

Die Yoga Basisausbildung wird von Nityananda, einem autorisierten Lehrer, geleitet und beinhaltet neun Teile mit den folgenden Schwerpunktthemen:

 

  • Teil 1: Einführung in das Wesen des Yoga
  • Teil 2: Die Acht Stufen des Yoga (Astanga Yoga)
  • Teil 3: Aufbau der Wirbelsäule und des menschlichen Körpers
  • Teil 4: Asanas – klassische Yogastellungen
  • Teil 5: Mudras – Gesten
  • Teil 6: Atemübungen und Pranayamas
  • Teil 7: Praktische Übungssequenzen für den Alltag
  • Teil 8: Shatkarma - Reinigungssysteme
  • Teil 9: Abschlussprüfung der Basisausbildung.

 

Die Themenschwerpunkte sind im Ausbildungsfluss so eingebettet, dass ganz praxisnah das Wesen des Yoga (körperliche und geistige Wirkung der Yoga-Übungen) im Alltag nachvollziehbar wird. Mit der Umsetzung der Yogaübungen im Alltag wird Yoga dann erlebbar.

 

In der Einführung zur Basisausbildung (Teil 1) wird das «Wesen des Yoga» dargelegt. Es wird aufgezeigt, warum sich der Mensch auf der «ewigen Suche nach dem Glück» befindet. Die Entstehung des Mental- und Emotionalkörpers und des Körperbewusstseins wird beleuchtet und damit auch die „ichbezogene Vorstellungswelt“ des Menschen. Es wird erläutert, wie Yoga-Wege und Yoga-Techniken dem Menschen helfen können, diese „Ichbezogenheit“, die sich im Alltag als Spannung, Unzufriedenheit und Krankheit bemerkbar macht, zu überwinden.

 

Das Verständnis über die «Acht Stufen des Yoga», Teil 2, gehört zu den Grundlagen des Yoga. In diesem Teil der Ausbildung werden die Wirkungsprinzipien von Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi im Lebensalltag erklärt. Begriffe wie Yama und Niyama werden lebensnah mit der mütterlichen Kraft (nehmen) bzw. väterlichen Kraft (geben) in Verbindung gebracht und es wird aufgezeigt, zu welchem körperlichen und geistigen Ungleichgewicht Störungen in diesen Lebensbereichen führen.

 

Die eben angesprochene körperliche und geistige Spannung im Menschen, die ihn zur «ewigen Suche nach dem Glück» antreibt, manifestiert sich in der Wirbelsäule des Menschen und wirkt sich so im gesamten Körper aus. Teil 3 der Ausbildung befasst sich daher mit dem «Aufbau der Wirbelsäule und des menschlichen Körpers». Der Fokus liegt dabei nicht so sehr auf dem medizinischen Aufbau des menschlichen Körpers, sondern vielmehr darauf, wie sich mentale (Gedanken) und emotionale (Gefühle) Spannungen auf die Wirbelsäule, deren Nervenzentren (Chakren) und weiterführend allen Organen und Bestandteilen des Körpers auswirken. Beispielhaft werden Krankheitsbilder und deren innere (geistigen) Ursachen beleuchtet. Parallel dazu wird gezeigt, wie Yogaübungen unterstützen können, Krankheiten vorzubeugen bzw. zu lindern und die Entfaltung der inneren Werte des Körpers zu unterstützen.

 

Im Ausbildungsfluss bilden die Teile 4-7, «Asanas, Mudras, Atemübungen und Übungssequenzen», den Schwerpunkt der Yoga-Basisausbildung. Die einzelnen Asanas, Mudras und Atemübungen werden schrittweise in ihrer Ausführung erlernt. Stellung, Konzentration, Atmung und Besonderheiten einer Yoga-Übung (z.B. Eignung für ältere Menschen oder Schwangere) werden vertieft. Im Bereich der Asanas wird auf die Bedeutung von liegenden, sitzenden, drehenden, stehenden und seitlichen Positionen eingegangen, sowie auf Vorwärts- und Rückwärtsbeugungen und den Unterschied zwischen kultivierenden und meditativen Stellungen. Mudras und Atemübungen ergänzen in idealer Weise die Übungssequenzen (Yoga-Lektionen), die nach und nach aufgebaut werden.

 

Im Mittelpunkt aller Yogaübungen steht die körperliche und geistige Wirkungsweise der Übungen. Es wird großen Wert darauf gelegt, die Wirkungsweise der Übungen im Lebensalltag verstehen zu können. In Sinne der Wirkungsweise wird gezeigt, warum wir Spannungen mit den Mitmenschen oder mit bestimmten Lebenssituationen haben und wie das Praktizieren von Yogaübungen helfen kann, schrittweise ausgeglichen zu werden. Die Yogaübungen entwickeln die Fähigkeit zur Innenschau des Menschen und lassen ihn erfahren, wo die Quelle seiner Spannungen liegt und welche Bewegung im Alltag zum Abbau der Spannung führt. Somit bilden die Yogaübungen und deren Umsetzung eine Brücke in den Alltag, die die Sichtweise, Haltung und Bewegungsweise gegenüber den Mitmenschen oder Lebenssituationen so verändert, dass Spannung und Ablehnung verringert werden. Mit diesem Prozess wird die „Ichbezogenheit“ und damit die Vorstellungswelt abgebaut und es entsteht ein neues, weniger konditioniertes Bewusstsein. Die Übungssequenzen (Yogalektionen) sind so aufgebaut, dass sie spezifische Alltagprobleme, wie beispielsweise der Umgang mit schwierigen Charakteren oder Erfolgs- bzw. Erwartungsdruck im Alltag, unter die Lupe nehmen und aufzeigen, wie die Schwierigkeiten gemeistert werden können.

 

Im vorletzten Teil der Yoga-Basisausbildung wird auf das «Shatkarma» (Teil 8) eingegangen. Es werden die sechs Reinigungssysteme und deren Anwendung betrachtet. Übermäßiges Fett sowie Schleim sind Hindernisse, um Yogaübungen effizient umsetzen zu können. Shatkarma zeigt den Weg auf, wie wir unseren Körper sowie das Nervensystem reinigen und gesund erhalten können.

 

Abgerundet wird die Yoga-Basisausbildung mit einer «Abschlussprüfung» (Teil 9), die Voraussetzung zur Autorisierung für den Yogaunterricht ist. Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen Teil (ca. 3 Stunden) und einem mündlichen Teil (ca. 1 Stunde), in dem Yogaübungen in ihrer Ausführung und Bedeutung erklärt werden müssen. Bei allen Yogaübungen kommt es nicht darauf an, sie perfekt ausführen zu können, sondern ihre Wirkungsweise im Alltag umsetzen und erleben zu können. Daher können die Teilnehmer auch körperliche Gebrechen oder Einschränkungen mitbringen. Es ist wichtig an der gesamten Ausbildung teilzunehmen. Im Rahmen der Ausbildung und danach kann jeder Teilnehmende die Yogaübungen selbständig zu Hause praktizieren. Es bietet sich immer die Möglichkeit, Fragen zu aktuellen Themen des Lebens zu stellen und Unsicherheiten oder Unklarheiten zu klären.

 

Abschließend soll darauf hingewiesen werden, dass die Yoga-Basisausbildung der Yogalehrerausbildung von Janakananda, dem Verfasser des Buches „Yoga oder Liebe deinen Nächsten als dein Selbst“ folgt.